Mit den ersten warmen Tagen hat auch die Motorradsaison wieder begonnen. Auf dem ersten Ausflug begleitet die meisten Biker ein Gefühl der Unsicherheit - die monatelange Pause während der Wintermonate, unachtsame und zum Teil auch egoistisch reagierende PKW-Lenker und zusätzlich liegen noch Splitt und Salzreste auf einer Fahrbahn mit wenig Grip.
In den Medien tauchen nun wieder Schauermeldungen über den täglichen Motorradwahnsinn auf - kurz eine Zeit in der die Verkehrsbehörden und Verkehrstechniker zwischen die Fronten der negativen medialen Berichterstattung und den Vorgaben der Politik geraten. Erschwerend kommt hinzu, dass für all die bereits in den Schubladen archivierten Sicherheitsprojekte das Geld hinten und vorne fehlt.
Das Motorrad ist schon lange nicht mehr ein Symbol für Abenteuer und Freiheit, sondern ist zum täglichen Gebrauchsfahrzeug mutiert. Parkplatzbewirtschaftung, Verkehrsstaus und explodierende Treibstoffpreise lassen viele Menschen auf das Zweirad umsteigen. Die Fahrt zum Arbeitsplatz, Einkaufsfahrten, Freizeitfahrten und Reisen werden auf zwei Rädern durchgeführt. Dies alles verpflichtet uns, der Motorradsicherheit noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Diese interdisziplinäre Wissen-schaft umfasst Bereiche wie Ausbildung, technische Über-prüfung, Fahrtraining, Blicktechnik, Straßenerhaltung, Psychologie, Straßenbau, uvm.
Die Erkenntnisse der letzten Jahre lassen ganz klar den Schluss zu, dass die Erhöhung der Motorradsicherheit auf den Straßen nicht immer mit hohen Kosten verbunden sein muss, auch kleinere Maßnahmen können oft eine ausgezeichnete Wirkung haben. Das Zusammenspiel aller Disziplinen garantiert eine hohe Effizienz in der Umsetzung.
In dem Seminar werden der aktuelle Wissenstand von Theorie und Praxis verknüpft und praxisgerechte Lösungen, aber auch gescheiterte Lösungen, präsentiert. Die gemeinsam geführte Diskussion im Anschluss an die Fachbeiträge wird schließlich den Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern garantieren.