Beschreibung des Aufgabengebietes
In der Planung besteht bereits die Möglichkeit, dass zu errichtende Bauwerk in einem 3D-Modell darzustellen, zudem mit Informationen zu Material und dessen Eigenschaften zu ergänzen. Der Schritt vom 3D-Modell ins Leistungsverzeichnis erfolgt noch händisch unter zu Hilfenahme von Tabellen und Hilfsprogrammen. Um dies auch automatisiert abwickeln zu können, existiert mit der ÖNORM A 6241, Teil 2 und dem damit gültigen Merkmalserver bereits eine Grundlage. Ergänzend dazu wurde 2021 die ÖNORM A 2063, Teil 2 veröffentlicht. Ziel dieser ist, dass Daten und Informationen, die bereits im 3D-Datenmodell von BIM enthalten sind, für die Erstellung von Leistungsverzeichnissen und die Abrechnung ausgetauscht werden können. Dies funktioniert aktuell bereits, jedoch nur in geschlossenen, aufeinander abgestimmten Systemen.
Ebenso wichtig wie für die Erstellung bei Leistungsverzeichnissen die Standardisierten Leistungsbeschreibungen sind, ist für den oben beschriebenen Automatismus die Erstellung eines Standards - eines Allgemeinen Elementkataloges - von wesentlicher Bedeutung. Mit Hilfe dessen kann die Brücke zwischen dem 3D-Modell und dem Leistungsverzeichnis geschaffen werden.
Vorteile:
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Zeitersparnis: Aus dem 3D-Modell kann direkt das Leistungsverzeichnis erstellt werden
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Höhere Sicherheit durch Standard (Reduktion von Mengenfehlern, falschen Positionen, fehlenden Positionen)
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Kostenersparnis bei der Abrechnung
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Höhere Planungssicherheit und -stabilität da durch die Spezifikation der Elemente und deren Parameter auch in frühen Planungsphasen relevante Parameter automationsunterstützt ausgewertet werden können
Arbeitsschwerpunkte des vergangenen Jahres
Zu Beginn des Jahres hat sich gezeigt, dass die Erstellung des Entwurfs des Allgemeinen Elementkatalogs zeit- und ressourcenintensiv sein wird. Daher wurden in der ersten Jahreshälfte in Arbeitsgruppensitzungen Leistungen, Inhalte bzw. Vorgaben definiert damit ein Dritter die Erstellung des Entwurfs vornehmen kann. Diese Leistung wurde seitens FSV im Sommer an ein BIM-affines Ingenieurbüro mit bauwirtschaftlichem Schwerpunkt vergeben.
Die bisherige Praxis der regelmäßigen nahezu monatlichen Ausschusssitzungen wurde daher ab dem Sommer nicht weiterverfolgt. Tatsächlich haben sich aber viele Mitglieder aus dem Ausschuss TV09 ab dem Sommer im Ausschuss zur Fortschreibung der ÖNORM A 2063, Teil 2 bei Austrian Standards International wieder gefunden. Hier haben bis zum Dezember im nahezu zweiwöchigen Abstand Sitzungen stattgefunden.
Ausblick auf zukünftige Vorhaben
Der Entwurf zum Allgemeinen Elementkatalog wird mit Ende Februar 2024 soweit fertig gestellt sein, dass er dem Ausschuss zur Reflexion übermittelt werden kann. Ab März kann daher der Ausschuss seine regelmäßigen Ausschusssitzungen wieder aufnehmen.
Bei der Erstellung des Entwurfs wurde darauf geachtet, dass die Änderungsanforderungen auf Grund etwaiger Rückmeldungen zeitnah und ohne größeren Aufwand eingearbeitet werden können. Idealerweise liegt daher im Herbst eine funktionsfähige Betaversion des Allgemeinen Elementkatalogs vor. Als Grundlage dient derzeit die Version 6 der LB VI. Mit Vorliegen der Betaversion wird daher diese noch in die Version 7 der LB VI zu überführen sein.
Weiters wird gleichzeitig ein Konzept für die FSV-Infonachmittage erstellt, damit die Systematik bestmöglich den zukünftigen Anwendern nahegebracht werden kann.