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Verkehrsmodellierung (GV09)

Kurzzeichen GV09
Bezeichnung Verkehrsmodellierung
Art Arbeitsausschuss Straße
Tätigkeitsbericht

Beschreibung des Aufgabengebietes

Verkehrsmodellierung ist eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung. Für die Beurteilung der Zweckmäßigkeit von Maßnahmen, seien sie organisatorischer, verkehrsrechtlicher oder infrastrukturmäßiger Natur, im Sinne einer nachhaltigen Verkehrs- und Mobilitäts- sowie klimafreundlichen Entwicklung ist es grundsätzlich notwendig, als ersten Schritt die Abschätzung der Verkehrsnachfrage vorzunehmen. Darauf aufbauend sind die Folgewirkungen abzuleiten. Deshalb ist es notwendig, die Qualitätsmerkmale von Verkehrsmodellen für eine bestmöglich valide Abschätzung der Verkehrsnachfrage zu definieren sowie Bewertungskriterien und Bewertungsindikatoren bereitzustellen. Darüber hinaus ist es notwendig, die für eine Beurteilung der Qualität von Verkehrsmodellergebnisse Transparenz an Daten, Methoden und Verhaltensparameter zu definieren. Dies wird im Rahmen der RVS 02.01.31 sowie eines begleitenden Arbeitsberichtes durchgeführt. Ein Entwurf für dafür liegt nun vor und ist in der Stellungnahme- und Überarbeitungsphase. Durch eine vereinbarte Kooperation mit den Schwestergesellschaften von Deutschland und der Schweiz hat sich das Vorhaben verzögert. Außerdem hat es in den vergangenen Jahren eine Reihe von UVP-Verfahren in der zweiten Instand des Bundesverwaltungsgerichtshofs gegeben, bei welchen die Grundsätze des vorliegenden Merkblattentwurfs zur Anwendung gekommen sind. Diese Erfahrungen haben in dem Entwurf des Merkblattes Eingang gefunden.

 

Im Herbst 2022 hat die Deutsche FGSV ihr Merkblatt „EVNM-PV, Empfehlungen zum Einsatz von Verkehrsnachfragemodelle für den Personenverkehr, Ausgabe 2022“ ohne weitere Abstimmung veröffentlicht. Das bedeutet, dass die unterschiedlichen fachlichen Ansichten bezüglich der Qualitätssicherung von Verkehrsnachfrage bestehen bleiben und das Ziel mit den DACH-Ländern ein abgestimmtes Merkblatt zur Qualitätssicherung von Verkehrsnachfragemodellen zu erarbeiten, leider nicht erfolgreich war. Das gemeinsamer Workshop im Februar 2024 mit dem Ziel, den fachlichen Austausch und die Diskussion über unterschiedliche Blickwinkel weiterzuführen, hat leider keinen Konsens gebracht. Die deutschen Empfehlungen haben bezüglich der Qualitätssicherung von Verkehrsnachfragemodellen den Nachteil, dass sie den Regeln der Statistik nicht folgen und daher qualitätsmäßig zu suboptimalen Ergebnissen führen können.

 

Arbeitsschwerpunkte des vergangenen Jahres

Das Jahr 2024 hatte den Schwerpunkt, einen überarbeiteten Diskussionsentwurf des RVS-Merkblattes mit rd. 70 Seiten auf Basis des 2023 ausgesendeten Variante und des Arbeitsberichtes (eine Langfassung mit mehr als 100 Seiten) fertigzustellen, im Ausschuss zu diskutieren und zur Stellunganhem innerhalb der FSV auszusenden sowie nach der weiteren Überarbeitung fertigzustellen. Dies wurde im Rahmen von sechs ganztägigen Arbeitssitzungen des Ausschusses durchgeführt, wobei eine intensive Diskussion der strittigen Punkte stattfand. Die eingegangenen Stellungnahmen zeigten auf, dass einige Punkte noch intensiv zu diskutieren sind. Dazu zählt insbesondere die Meinung, dass das Merkblatt nicht den Stand der Technik darstelle, sondern in seinen Ansprüchen darüber hinaus gehe. Dies konnte auch trotz einer eigenen Diskussionsrunde nicht bis Jahresende 2024 abgeschlossen werden und soll im Jahre 2025 fertiggestellt werden.

 

Ausblick auf zukünftige Vorhaben

Zum Thema „Verkehrsnachfragemodellierung“ ist die Fertigstellung des Merkblattes zur Qualitätssicherung von Verkehrsnachfragemodellen für das Jahr 2025 geplant.

Leitung
  • Sammer Gerd, em. o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn.
  • Roider Oliver, Dipl.-Ing. (stellvertr. Leitung)